Passion

In Form eines Hörspiels

Personen: (4) Alois (Erzähler),
Wolfgang,
Monika,
Hanni
Spieldauer: ca. 5 Minuten
Alois: Am ersten Arbeitstag nach den Osterfeiertagen kommen die Freunde Jesu zusammen.. Vor lauter Angst hatten sie sich versteckt und eingesperrt. Jeder ist mit den Gedanken bei dem, was in den letzten Tagen geschehen war.
Wolfgang: Erinnerst du dich noch an die Nacht im Garten? Wie üblich, sind wir nach dem Abendessen dort hinausgegangen. Aber gerade an diesem Abend wollte Jesus alleine sein.
Monika: Wir waren schon ziemlich müde und sind eingeschlafen.
Hanni: Jesus hat uns nicht schlafen lassen. Er hat uns dreimal aufgeweckt. Er hatte furchtbare Angst, dass ihm sogar die Schweißperlen im Gesicht standen. Und er hat uns immer wieder gebeten: Bittet für mich. Er muß geahnt haben, was ihm bevorstand.
Alois: Nach der Gefangennahme Jesu haben sich seine Freunde zurückgezogen. Manche haben sich aus lauter Angst sogar versteckt. Der eine oder andere hat sich sogar noch unter die Schaulustigen gemischt. Petrus hat sogar noch abgestritten, dass er zu ihnen gehört.
Wolfgang: Ich habe mich nicht mehr in seine Nähe getraut, aus lauter Angst, sie könnten mich auch erwischen. Aus der Ferne habe ich beobachtet, was man mit Jesus gemacht hat. Sie haben ihn ausgepeitscht, dass ihm die Haut platzte und die Wunden bluteten.
Monika: Sie haben ihn ausgelacht, verspottet und ihm eine Dornenkrone aufgesetzt.
Hanni: Sie haben es ja nicht verstanden, dass er der König der Juden ist.
Wolfgang: Dann bei der größten Mittagshitze entstanden ein riesiger Lärm und ein großes Geschrei, und umringt von einer Menge Soldaten zerrten sie Jesus aus dem Gerichtshaus.
Monika: Unter der Menschenmenge konnte ich Jesus kaum sehen, und er war auch fast nicht mehr wiederzuerkennen - geschlagen, gepeinigt, am Ende seiner Kraft.
Hanni: Auf seinen Schultern lag der schwere Holzbalken, und immer wieder brach er unter der Last zusammen.
Wolfgang: Da passierte plötzlich etwas: Ein völlig unbeteiligter Mann wurde gezwungen, Jesus das Kreuz abzunehmen und tragen zu helfen.
Monika: Wir waren ja nicht mal nahe genug, dass man uns für den Dienst hätte einteilen können.
Wolfgang: Die Kreuzigung konnte ich mir nicht mehr anschauen. Das habe ich nicht mehr ausgehalten. Ich konnte mir nicht anhören, wie Jesus geschrien hat, wie er verzweifelt war. Drei Stunden hing er da oben, und keiner konnte ihm helfen.
Monika: Es hat aber auch keiner von euch gehört, wie Jesus sagte: "Meine Mutter ist jetzt eure Mutter." Und keiner von euch hat gehört, wie er zu Gott rief: "Vater, ich lege mein Leben in deine Hände."
  Lied: O Haupt voll Blut und Wunden
Alois: Ein reicher Freund stellte seine Gruft zur Verfügung und ließ Jesus dort bestatten. Die Freunde Jesu gingen in ihre Häuser und wußten nicht, was weiter geschehen sollte. Sie hatten Angst und sperrten sich ein. Am ersten Wochentag aber kamen sie heimlich wieder zusammen. Sie erinnerten sich, was in den letzten Tagen geschehen war, und wie ein Lauffeuer verbreitete sich die nachricht: Der Stein ist weg, das Grab ist leer! Jesus lebt!
  Lied: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt
Alois: Und die Jünger erinnerten sich, was Jesus beim letzten Abendmahl gesagt hatte: "Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen."
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